Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 272

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
272 Siebenter Abschnitt, Nacht mitten im Schlaf überfallen, dennoch so viele Stunden mit erstaunlicher Tapferkeit in Dunkelheit und Nebel gestritten, die mehresten ihrer Heerfüh- rer verlohren hatte, und doch jetzt im Begriff stand den Blutkampf zu erneuern. Dieses war auch die Absicht Friedrichs, als der Herzog von Aremberg, der mit feinem starken Corps unter Begünstigung des Nebels dem Könige in die Flanke gekommen war, den linken Flügel der Preußen angriff. Hier wurden einige .tausend Mann über den Haufen ge- worfen, und eine große Preußische Batterie erobert. Dies war aber auch die Gränze des Siegs. Der König, der jetzt feindliche Truppen vorne und im Rücken hatte, zog seine tapfern Schaaren mitten unter diesem Mordgetümmel zusammen, und machte, nach einem fünfstündigen verzweifelten Gefechte, ei- nen Rückzug, dem nichts als ein zweitaufenjahri- ges Alter fehlt, um von allen Zungen gepriesen zu werden. Er wurde durch ein starkes Artilleriefeuee und durch Linien von Kavallerie gedeckt, die in der Ebene von Weigern mit großen Zwifchenrämen auf- marschierten, hinter denen sich die Infanterie for- mine. Die Oesterreichifche Armee^war in zu großer Unordnung, um einen solchen Rückzug zu stören; überdem auch hatte Daun schon bei Kollin zu erken- nen gegeben, sein Grundsatz ftlj, daß man einem fliehenden Feinde eine goldne Brucke bauen müsse. — Der Marsch Friedrichs ging nicht weit. Nur eine halbe Meile vom Wahlplatz, auf den sogenannten Spitzbergen, lagerte er sich mit feinen Truppen, die den größten Theil ihrer Artillerie und Bagage ver- lohren, den kurzen Rock in der rauhen Jahreszeit zur Decke, und den Himmel zum Zelte hatten. Es fehlte ihnen sogar an Pulver und Kugeln, diesem größten Bedürfniß der Europäischen Heere. Ein neues Treffen in dieser Lage hatte die alten Schlach- ten erneuert, wo Mann gegen Mann focht, und jeder sich auf feine Faust verließ. Die Stellung des Königs war indessen so vortheilhaft, die Mittel, allen Gefahren Trotz zu bieten, bei ihm so mannich- faltig, und seine Truppen selbst in ihrem gefchlage» ven

2. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 160

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
Igo wichtigste Fabrikstadt dcs Landes in Metallwaaren aller Art. — Manchester, mit 100,000 Einw., hat äußerst wichtige Baumwollenfabrikcn..— Livcr- pool, mit 170,000 Einw. treibt große Handlung und hat viele Fabriken. Sì. Schottland. Das Königreich Schottland bildet den nördlichen Theil der grosibrittani- schen Insel, cö ist an vielen Orten gebirgig und rauh, in manchen andern aber milde, fruchtbar und angenehm. — Unter den Fabriken sind die in Ei- sen und Leinwand die wichtigsten. — Ed in bürg ist die Hauptstadt tf3' Reichs. Sie hat 140,000 Einw., die einen wichtigen Handel-treiben. — Glasgow, mit 200,000 Einw., hat ausgezeichnete Baumwollen-, Leinwand-,'Leder-, und Steingutfabriken. ». Irland. Irland hat eine feuchte, ungesunde Lust, viele Sümpfe und Landseen, ist grbßtentheils eben, aber an manchen Orten schlecht angebaut. Unter den ver- schiedene» Gewerben wird die Leinwandweberei aiu stärksten betrieben. Die ka- tholische Religion ist die herrschende, und hat seit 1820 mit der bischöflichen Kirche gleiche Rechte. — Dublin, als die Hauptstadt des Landes mit 280,000 Einw.; Cork und Lime rik sind die bedeutendsten Ocrtcr. Außer diesen drei Königreichen stehen unter englischer Regierung in Europa noch die wichtige Festung Gibraltar, in Spanien; die durch Natur und Kunst gleich stark befestigte Insel Nt alta, die Badcinscl Helgoland, und die jonischen Inseln bei Griechenland, 7 an der Zahl. Xv. Die Niederlande. Das Königreich der Niederlande, oder Holland, gränzt im N. und W. an die Nordsee, un S. an Belgien, und im O. an Deutschland; cs ist 750 Ouadratm. groß und hat 2| Mill. Einw., die sich größtenthcils zur rcformir- ten Religion bekennen. — Das Land liegt niedrig, und ist von vielen Kanä- len und Flüssen durchzogen, unter welchen der Rhein der vorzüglichste ist.— Die Rliidviehzucht ist in diesem Lande auf den höchsten Grad der Vollkom- menheit gebracht; die holländische Butter, und der holländische Käse sind be- rühmt. Außerdem hat das Land Ueberfluß an Leinwand, Salz, Papier, Blu- menzwiebeln und Fischen, und treibt mit diesen Gegenständen ausgezeichneten Handel. — Die Sprache der Holländer ist eine Mundart der plattdeutschen; ihre Sitten und Gebräuche sind in mancher Hinsicht auffallend und sonderbar. Die holländische Reinlichkeit ist berühmt; wirklich ist dieselbe auf den Stra- ßen, in den Häusern und Vichställen musterhaft, aber sie erstreckt sich uicht auf den Körper der Holländerinnen ; da ist ihnen das Wascheil ein Gräuel, manche halten es für unziemlich und sogar für Sünde. Haag ist die Residenz des Königs, in einer angenehmen Gegend, hat aber weder Mauern, noch Thore, deshalb sagt man, dieser Ort sei der schönste Flecken der Welt. — Amsterdam, mit mehr als 200,000 Einw., hat zum Theil prachtvolle Gebäude, und ist nach London die wichtigste Handels- stadt Europa's. — Haarlem ist durch seine Blumenzwiebeln berühmt. — Leiden treibt starken Wollhandel, und liefert Tuch und andere wollene Zeuge. — 9tottcrdam ist eine wichtige und große Handelsstadt, und nach Amster- dam die bedeutendste in Holland. — Utrecht liefert Tuch, Sammet und Spitze». Xvi. Belgien. Dieses Königreich gehörte früher mit zu den vereinigte» Niederlanden; im Jahre 1830 aber riß es sich von demselben loö, und bildet seitdem einen selbstständigen Staat. Es hat eine Größe von .520 Ouadratm., und eine

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 204

1842 - Zwickau : Zückler
Von der grössten Wichtigkeit sind aber die von dem Markgrafen Otto dem Reichen im 12. Jahr- hunderte gestiftete Oster- und Michaelismesse und die vom Kurfürsten Friedrich Ii., dem Sanftmii- thigen, 1458 hinzugefiigte Neiijahrsmesse zu Leip- zig. Hier finden sich Kaufleüte aus allen Landern Europas und selbst aus andern Erdtheilen ein, um entweder uns ihre Waaren anzubieten, oder die unsrigen uns abzukaufen. Ebenso beziehen unsere Kaufleüte auch die Messen anderer Lander, z. B. die zu Naumburg, Frankfurt am Main, Frankfurt an der Oder und Braunschweig. Doch ist unser Verkauf bei weitem bedeütender, als unser Ein- kauf. Der Handel in den Städten an der Elbe, vorzüglich in Strehla, Riesa, Meissen, Dresden, Pirna, welchen die Schifffahrt auf diesem Flusse begünstigt, ist nicht unwichtig. Auch auf die Be- förderung des Handels sind die Bestrebungen unse- rer Regierung gerichtet. Durch den Anschluss an den preüssischen Zollverein im Jahre 1834 hat sich den Erzeügnissen unserer Fabricanten der Weg in alle diesem Vereine angehörenden Staaten aufge- than. Um die Fortschaffung der Waaren und da- durch den Verkehr der Städte mit einander und mit dem Auslande zu erleichtern, ist das Land mit ei- nem Netze von Kunststrassen (Chausseen) überzo- gen, auf denen unaufhörlich Posten aller Art (Reit- posten, Diligencen, Eilposten) ihren Weg machen und die entlegensten Gegenden mit einander in Ver- bindung setzen. Und welche Aussichten öffnen sich unserm Verkehre, da die Entfernung der beiden grössten Städte des Landes durch die am 8. April 1839 eröffnete Eisenbahn fast ganz aufgehoben ist, und hoffentlich auch andern Gegenden unser« Va- terlandes ähnliche Hilfsmittel künftig zu Theil werden! Ein nicht unwichtiges Beförderungsmittel unserer gewerblichen Thätigkeit und unseres Han- dels sind die Leipziger Zeitung und die in vielen andern Städten erscheinenden öffentlichen Blätter, in denen bald Vorräthe gefertigter Waaren, bald neue Erfindungen zu Jedermanns Kunde gebracht werden. Und damit die für unsern Handel wich-

4. Real-Buch für Volksschulen - S. 20

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
20 bar und wird von den vielen Bewohnern fleißig bebaut. Die katholische Religion ist Hauptreligion, doch werden auch andere Religionen geduldet. Der Franzose ist klug, erfinderisch und verbindet mir wenig geistiger Bildung doch ein geschicktes Aeur ßeres und ein lebhaftes Temperament; aber er ist auch eitel, leichtgläubig und veränderlich. Manufacturen und Fabriken sind in Frankreich besonders in Flor. Haupkproducle sind: Schafe, Rindvieh, Pferde, Obst, Wein, Flachs, Hanf, edle Früchte, Färbckräuter, Marmor, Flintensteine. Die Seine, die Loire, die Garonne, die Rhone, der Rhein und die Mosel sindhaupt- flüsse. Städte sind: Paris an der Seine, Residenz des Königs. Sie hat 5 Meilen im Umfange, enthält viele Paläste und an 800,000 Einwohner; Srraßburg am Rhein, mit einer proter stantischen Universität; Gurrenberg erfand hier 1436 die Buch- druckerkunst. Orleans, berühmt durch die Jungfrau, welche 1429 die Stadt von der Belagerung der Engländer rettete; Tours, wo das schönste Obst in Frankreich wächst; Nantes, Toulouse und Bordeaux, wichtige Handelsstädte; letztere treibt den stärk- sten Weinhandel von den Städten Europa's; Lyon und Nimes mit schönen Manufacturen. Bei Calais ist der gewöhnliche Ueberfahrtsort nach England. 64. Holland und Belgien oder die Niederlande. Nieder- lande heißen diese Länder wegen ihrer niedern Lage. Das ganze Land ist größtentheils mit Kanälen und Flüssen durchschnitten, überaus feucht und den Ueberschwemmunaen des Meeres und der Flüsse oft ausgesetzt; doch suchen sich die Einwohner, die sich besonders durch ihre Reinlichkeit und Sparsamkeit auszeich- nen , gegen dieses Uebel durch kostbare Deiche und Damme zu schützen. Durch diese vielen Flüsse und das angränzende Meer sind die Niederlande an Handel und Schifffahrt gewiesen, welche Nahrungszweige denn auch von den thätigen Einwohnern eifrig betrieben werden. Hauptproducte dieser Länder sind: Schafe, Vieh, Fische, besonders Häringe, Getreide, Flachs, Hanf, Ta- back, Blumen, Kalk. Hauptstädte sind: Haag, die Residenz des Königs von Holland; Amsterdam, eine der größten Han- delsstädte; Brüssel, Residenz des Königs von Belgien, wo die schönsten Spitzen in der Welt verfertigt werden; Antwerpen, eine bedeutende Handelsstadt; Luxemburg, im Großherzogthum gleiches Namens, das dem König von Holland gehört, aber ein Bestandtheil der deutschen Bundesstaaten ausmacht. 65. Das brittische Reich besteht aus den Inseln Groß- brittanien und Irland, mit noch einigen kleineren Inseln. Es

5. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 161

1830 - Passau : Pustet
Landeskunde von Bayern. §. 12. Handel. Erst wenn das Land seine Natur- und Kunsterzeugnisse mit Vortheil absetzen kann, erhebt es sich durch den Handel zum höhern Wohlstand. So günstig die Lage der Flüsse wegen ist, hat Bayerns Handel doch viele Hindernisse, und die Berechnung zeigt kleinen Vortheil; denn man schlägt den Werth der in das Aus- land gehenden Waaren auf 55,000,000 Gulden, und der eingehenden ans 54,000,000 an. Eine günstigere Lage hat Altbayern für sich in Be- zug auf Handel, weil es in allen seinen Thei- len natürlich zufammenhängt, und weil auf seinen hundert Flüssen alle Produkte und Fa- brikate mit Sicherheit und geringen Kosten versendet werden können. Die neuerlichen Han- delsverbindungen mit den Nachbarstaaten sol- len für Bayern wohlthätig wirken. Die hauptsächlichsten Ausfuhr-Artikel sind: Getreid, Holz, Obst, Flachs, Hopfen, Wein, Vieh, rohe Häute, Salz, Garn, Lein- wand, Leder, Eisen, Schnitzwaaren von Berch- tesgaden und Ammergau rc. Ans fremden Ländern bezieht das König- reich Artikel des Bedürfnisses und des Lnrus, als: feine Leinwand, Spitzen, feine Tücher, Zeuge, Baumwoll- und Lederwaaren, russisches Pelzwerk, feines Leder und Papier, Hopfen, Tabak, Kaffee, Thee, Zucker, Weine, Spe- zereyen, Galanteriewaaren rc. Befördernisse des Handels sind: 1) die vielen Flüsse; 2) die Billigkeit der Frachtgebühren, wel- che die bayerischen Landboten und Fuhrleute fordern; 5) die gute Beschaffenheit des Postwagens; 161 4y. Wie hebt sich ein Land auch er dem Reichthume von Erzeugnissen vorzüglich? 50. Wie ist Bayerns Instand fürhan- del beschaffen? 5 U Welche sind Bayerns haupt- sächliche Aus- fuhr-Artikel? 52. Welche sind Bayerns haupt- sächliche Ein- fuhr - Artikel? 55. Welche sind die Besvrdernissedes Handels? 11

6. Handbuch über gemeinnützige Kenntnisse für Volksschulen - S. 162

1830 - Passau : Pustet
162 Landeskunde von Bayern. 4) die vortrefflichen Straßen; 5) die Verbindungen mit einigen Nach- barstaaten. Hauptsächliche Hindernisse des Handels sind: 1) Mangel des eigentlichen Handelsgeistes im Allgemeinen; 2) Ausschließung unserer Erzeugnisse in andern Ländern, während Bayern die Einfuhr fremder Produkte gestattet. 5) Ungünstige geographische Lage Bayerns, so daß es allein gegen das Ausland keine ern- ste Maßregeln mit Erfolg durchführen, sondern höchstens in Verbindung mit andern teutschen Staaten ein Zollsystem gegen die Fremden gel- tend machen kann. 4) Es konnte der in den Hauptffüssen ent- springende große Vortheil bis jetzt nicht in dem Grade benützt werden, als er es verdiente, denn H ist die Schiffahrt noch nicht auf ihren möglichen Grad der Vollkommenheit erhoben; b) Main und Donau treten bald in frem- des Gebiet, welches durch strenge Mauthge- setze die Ausfuhr dahin erschwert; e) der Ausfluß der Donau in das Meer ist von den unnachbarlichen Türken in Besitz genommen, und der Verkehr gestört, welcher sonst in andere Weltheile getrieben werden könnte, indem die Donau die Wasserverbindung mit allen andern Welttheilen gibt. 6) Auch die Natur bietet Schwierigkeiten dar. Die Donau ist ein sehr reißender Fluß; daher ist stromaufwärts die Fahrt, langwierig, und mit Kosten verbunden; daher werden die meisten Fahrzeuge-avelche von Regensburg u. s. w. nach Wien gehen, nicht von Pferden zurückge- zogen, sondern da verkauft. „ ' 54. Welche sind die Hindernisse des Handels?

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 314

1861 - Stuttgart : Hallberger
314 Paris. Eine der merkwürdigsten und wichtigsten Städte der Erde ist Paris, die Hauptstadt Frankreichs, die jetzt wohl anderthalb Millio- nen Menschen beherbergt. Ein ungewöhnliches Gewühl von Menschen drängt sich hier stetsfort in den Straßen. Elegant gekleidete Herren und Damen, Arbeiter und Bettler, Vornehme und Arme, fleißige Leute und Müssiggänger, Fußgänger, Reiter und Kutscher, — Alles füllt im buntesten Durcheinander die Straßen, die öffentlichen Plätze und Vergnügungsorte, so daß man glaubt, es könne in ganz Paris kein Mensch mehr zu Hause seyu. Obwohl auch hier unter 1200 Straßen manche krumm und winkelig sind, so findet man dagegen auch wieder viele, die in geradester Linie mit den großartigsten Häu- sern und Palästen besetzt sind. Die herrlichen Bauten, denen man hier fin jeder Straße begegnet, die prachtvollen Kaufläden, die sich in einer Straße oft zu Hunderten aneinander reihen, die wunder- schönen Brücken, die großen, oft mit den schönsten Statuen besetzten öffentlichen Plätze, sodann die reichen Kunstsammlungen und eine Menge anderer Gegenstände beschäftigen das Auge des Fremden Monate lang und setzen ihn alle Augenblicke in Staunen und Ver- wunderung. Die Königreiche Selgicn und Holland. Beide Königreiche bildeten früher das Königreich der Nieder- lande. Im Jahre 1831 riß sich aber der südliche Theil des Lan- des von dem nördlichen los, wählte sich einen König und bildet seitdem das Königreich Belgien, das aus 536 Q.m. 4'2 Mill. Einwohner zählt, die größtenthcils der katholischen Kirche angehören. Die Hauptstadt des Landes ist Brüssel. Antwerpen, Gent, Lüttich, Meäicln und Brügge sind wichtige Fabrik- und Handelsstädte. Das Königreich Holland ist so groß als Belgien, zählt aber nur 3 Millionen Menschen. Es ist "ein Land ohne Berg und Wald und liegt an manchen Stellen tiefer, als die Nordsee, gegen welche es durch kostspielige Dämme geschützt werden muß. Holland hat herrliche Wiesen und Weiden, und daher auch eine treffliche Vieh- zucht, die nebst dem Härings- und Walfischfang und bedeutendem Fabrikbetrieb eine Hauptnahrungsquelle der Einwohner bildet. Der Handel und die Schifffahrt beschäftigen ebenfalls Tausende von Men- schen; denn in fast allen Meeren trifft man holländische Schiffe an. Die Residenzstadt des Landes ist Haag. Gkßcr und wich- tiger aber ist Amsterdam (225). • Sie ist der Sitz eines großarti- gen Weltverkehrs und wird hierin nur von London übertroffen. Der sumpfige Boden macht es hier nothwendig, daß vor Erbauung

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 256

1861 - Stuttgart : Hallberger
256 Die Weser bildet sich in dem norddeutschen Bergland aus der Werra und Fulda. Sie durchschneidet aus ihrem Laufe die Weser- gebirge und bildet dadurch das westphälische Thor. Ihr Lauf be- trägt nur 70 Meilen; dessenungeachtet ist sie bei ihrer Mündung in die Nordsee drei Meilen breit. Die Oder, von den Sudeten kommend, durchfließt in einem 120 Meilen langen Bette Schlesien, Brandenburg und Pommern und ergießt sich in die Ostsee. Seitdem die Provinz Preußen zu Deutschland gerechnet wird, ist auch die Weichsel, wenigstens eine Strecke lang, ein deutscher Fluß. Sie kommt aus Polen und mündet ebenfalls in die Ostsee. Deutschlands Klima und Produkte. Das Klima unseres Vaterlandes ist nicht nur nach nörd- lichen und südlichen Gegenden, sondern auch nach Bergen ulld Thälern, Ebenen und Berglandschaften sehr verschieden. Die Thäler, welche gegen Nordosten durch Gebirge geschützt sind, haben ein milderes Klima, als ihre Umgebungen, und sind daher dem Obst- und Weinbau besonders günstig, wie z.b. das Rhein-, Main-, Neckar- und Donauthal. Fast ganz Deutschland ist zum Getreidebau geeignet, vorzüglich aber das Flachland. In den Berg ländern baut man viele Kartoffeln, Flachs, Hans, und strichweise auch Hopfen. Die Viehzucht ist eine der Haupt- nahrungsquellen der meisten deutschen Länder und reicht .von den Meeresküsten bis zu den Alpen, wo dieselbe durch den üppigsten Graswuchs und die kräftigsten Futterkräuter vorzüglich __ begünstigt wird. Psprde gedeihen am besten an der Nord- und Ostsee, sowie auch in Ungarn; Schafe und Ziegen im Berg- und Hügelland. Die Gebirge sind reich an Metallen, weßhalb besonders in Sachsen und Böhmen der Bergbau stark betrieben wird. Die mei- sten deutschen Länder hüben reiche Waldungen, manche Gegenden auch Steinkohlen- oder Torflager. An Salz ist kein Mangel. Hinsichtlich der Gewerbsthatigkeit stehen die Deutschen kaum einer andern Nation nach, und der Verkehr wird namentlich durch Dampfschifffahrt und Eisenbahnen sehr erleichtert und gesteigert*). *) Um- den Raum zu sparen, werden die Grenzen bei den Ländern nicht beschrieben, da es ohnehin besser ist, dieselben von den Kindern selbst auf der Karte aufsuchen und die Länder jedesmal auf die Schiefertafel oder, nach Er- langter größerer Fertigkeit, auch auf Papier zeichnen zu lassen. ■— Die Be- völkerungsverhältnisse werden nur in runden Zahlen, und bei Städten nur in Tausenden ausgedruckt. Berlin 460, heißt also: Berlin hat 460,000 Ein- wohner.

9. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 251

1861 - Stuttgart : Hallberger
251 A. Mitteleuropa umfaßt Deutschland mit den österreichischen und preußischen Neben- ländern nebst der Schweiz. B. Südeuropa. 1. Italien. 2. Die europäische Türkei. 3. Griechenland. C. Westeuropa. 1. Portugal. 2. Spanien. 3. Frankreich. 4. Belgien. 5. Hol- land. 6. England. O. Nordeuropa. 1. Dänemark mit Island. 2. Schweden und Norwegen. E. Osteuropa. Rußland und Polen. A. Mitteleuropa. Deutschland. Kein schöner Land als Heimat Und meine Heimat nur! Wie blüht der Baum so anders, Wie anders Wald und Flur! Von der steilen Greuzmauer, den Alpen im Süden, bis zu den Niederungen der Ostsee hinab, in dem Herzen von Europa, liegt Deutschland, das alte Germanien, unser Vaterland. Durch seine glückliche Lage steht es in unmittelbarer Verbindung und Be- rührung mit den bedeutendsten Ländern unseres Erdtheils. Zahl- reiche schiffbare Flüsse und zwei Meere befördern seinen Handel, der in der Gewerbsthätigkeit seiner Bewohner so wie in der Fruchtbar- keit seines Bodens eine unversiegbare Quelle findet. Ihr habt bisher Deutschland nur auf der Karte von Europa gesehen, wo seine Lage gegen andere Länder am deutlichsten zu unter- , scheiden war. Jetzt wollen wir aber unser Vaterland auf einer Karte betrachten, worauf dasselbe in einem viel größeren Maaß- stabe abgebildet ist, so daß wir darauf schon viele Städte aufsuchen können. Alle Städte und Dörfer aber, die in Deutschland liegen, können auch hier nicht angegeben werden; denn dazu müßte man eine Karte haben, die noch vielmal größer wäre. Die Gestalt

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 211

1860 - Stuttgart : Hallberger
211 seillc am Mittelmeer, von mehreren tausend Landhäusern-umgeben; Handel mit dem Morgenland; Oel; Seife; gegen 200 t. E. Straßburg, in der Rheinebene, Süd- dentschland bedrohende (ehemals beschützende) Festung; Münster. In den Niederlanden: Brüssel, östlich von der Schelde; feinste Spitzen; gegen 200 t. E. Ant- werpen an der Schelde; Seehandel; Dom; gegen 100 t. E. Rotterdam an der Maas (Rhein); Seehandel; gegen 100 t. E. Haag. Amsterdam an der Zuyder- see, in sumpfigem Boden auf eingerammten Baumstämmen erbaut (wie z. B. bei steinernen Brückenpfeilern geschieht); bedeutendste holländische Handelsstadt; von vielen Kanälen durchschnitten; über 200 t. E. In England: London um die untere Themse, den Rheinmündungen gegenüber, wohl die größte Stadt (nemlich auf der ganzen Erde); erste Handelsstadt; künstliche Wasser- becken zu beiden Seiten des Flusses (Docks); Themsetunncl; größte Bierbrauerei; Kirchen für die verschiedensten Sprachen und Glaubensbekenntnisse; St. Paulskirche; Sammlungen und Vereine aller Art; Bibelgesellschaft; 2'/, Millionen E. (gleich der Bevölkerung Württembergs und des halben Badens zusammen), darunter auch viele Deutsche; deutsches Hospital; jährliche Vergrößerung Londons etwa um die Häuser- zahl Stuttgarts; schroffster Abstand zwischen Armut und Reichthum. Liverpool, zweite größte Handelsstadt, und Manchester, größte Fabrikstadt; dort Einfuhr, hier Verarbeitung der Baumwolle; jede um 400 t. E. Leeds, der größte Tuchmarkt; eine Tuchhalle mit 1800 Stauden; gegen 200 t. E. Diese drei Städte im Norden von England bilden mit den vielen großen Städten um sie her die gewerbsamste Gegend auf der ganzen Erde. Birmingham, in der Mitte Englands, erste Fabrikstadt in Metallwaaren aller Art; im Jahr mehrere 100 t. Gewehre; in einer Fabrik sechzig Millionen Stahlfedern jährlich; 200 t. E. Bristol im Südwesten; Seehandel; Gießereien; über 100 t. E. Edinburgh, über Hügel und Thäler hin schön gebaut; 200 t. E. Glasgow; etwa 14,000 Baumwoll-Webstühle; 300 t. E. Beide Siaote in Süd-Schottland. Dublin, an der irischen See; irische Leinwand. 300 t. E. Cork an einem schönen Hafen; Seehandel; irische Auswanderung; über 100 t. E. 1 i ' ' ' In Italien: Turin, eine der schönsten und regelmäßigsten Städte Italiens, gegen 200 t. E. Mailand; Dom aus weißem Marmor mit 5000 Standbildern; Seidenfabriken; Käse- und Getreidemarkt; gegen 200 t. E- Venedig, zwischen Sümpfen (Lagunen genannt), auf vielen Inseln, erbaut auf eingerammten Baumstämmen; Gondeln statt der Wa- gen; viele Brücken; lange Eisenbahnbrücke; Paläste; Markusplatz; Seehandel; 100 t. E. Diese drei Städte in der Po-Ebene. Florenz, am Arno; Dom; Knnstschätze; über 100 t. E. Rom, in wenig angebauter Gegend, an der Tiber, in der Mitte Italiens und des südlichen Europas; an Denkmälern reichste Stadt Euro- pas; einst Beherrscherin der heidnischen, darauf der christlichen Welt (Pabstthnm); über 300 Kirchen; St. Peterskirchc, die größte aller Kirchen; Kunstschätze; gegen 200 t. E. Neapel, an einem der schönsten Golfe, nahe dem Vesuv; Toledostraße; 400 t. E. Lazzaroni's. Palermo aus der Insel Sicilien; der Winter mild 14*
   bis 10 von 311 weiter»  »»
311 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 311 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 3
2 1
3 35
4 6
5 17
6 37
7 23
8 30
9 3
10 17
11 2
12 0
13 32
14 0
15 29
16 1
17 10
18 29
19 21
20 0
21 7
22 16
23 1
24 97
25 3
26 4
27 3
28 4
29 82
30 3
31 5
32 61
33 0
34 11
35 7
36 3
37 22
38 60
39 23
40 10
41 28
42 1
43 0
44 13
45 23
46 2
47 1
48 7
49 24

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 4
2 0
3 11
4 79
5 22
6 23
7 1
8 1
9 5
10 21
11 41
12 14
13 2
14 2
15 4
16 17
17 39
18 13
19 2
20 2
21 31
22 0
23 7
24 6
25 5
26 1
27 7
28 64
29 1
30 2
31 0
32 3
33 10
34 4
35 1
36 26
37 0
38 2
39 3
40 40
41 4
42 7
43 2
44 18
45 18
46 8
47 0
48 102
49 19
50 14
51 1
52 1
53 0
54 17
55 0
56 1
57 5
58 4
59 3
60 2
61 39
62 66
63 1
64 14
65 5
66 1
67 0
68 2
69 11
70 37
71 5
72 3
73 9
74 27
75 2
76 69
77 25
78 4
79 33
80 102
81 5
82 2
83 2
84 5
85 1
86 1
87 6
88 0
89 1
90 1
91 11
92 72
93 16
94 13
95 16
96 5
97 5
98 20
99 16

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1240
1 739
2 942
3 1382
4 308
5 656
6 2465
7 264
8 399
9 538
10 451
11 311
12 2680
13 2565
14 423
15 105
16 341
17 154
18 307
19 629
20 191
21 320
22 185
23 753
24 3552
25 1078
26 822
27 214
28 3579
29 532
30 368
31 487
32 1011
33 8590
34 2080
35 25
36 323
37 91
38 455
39 1657
40 616
41 159
42 3936
43 2856
44 383
45 266
46 3612
47 1111
48 516
49 298
50 3504
51 6635
52 271
53 263
54 98
55 555
56 243
57 133
58 1197
59 6938
60 102
61 258
62 476
63 152
64 683
65 1409
66 393
67 88
68 322
69 436
70 508
71 267
72 388
73 167
74 493
75 1577
76 361
77 246
78 551
79 223
80 382
81 12214
82 347
83 971
84 3874
85 458
86 209
87 445
88 261
89 2028
90 319
91 546
92 560
93 524
94 837
95 827
96 402
97 599
98 327
99 294
100 10402
101 504
102 2570
103 433
104 394
105 105
106 668
107 2200
108 106
109 1033
110 2009
111 2463
112 710
113 1635
114 2236
115 326
116 2428
117 377
118 157
119 923
120 364
121 1154
122 351
123 1180
124 3723
125 2414
126 205
127 1119
128 171
129 984
130 624
131 5541
132 241
133 1708
134 405
135 278
136 2560
137 1549
138 270
139 438
140 388
141 3
142 1546
143 1877
144 234
145 302
146 155
147 561
148 90
149 1560
150 304
151 381
152 5940
153 420
154 1143
155 600
156 731
157 334
158 174
159 718
160 642
161 579
162 238
163 164
164 1875
165 501
166 1337
167 664
168 1853
169 633
170 224
171 422
172 292
173 3967
174 441
175 17281
176 470
177 4315
178 334
179 6051
180 986
181 360
182 1197
183 5506
184 960
185 625
186 306
187 1083
188 617
189 817
190 160
191 384
192 360
193 972
194 339
195 2558
196 4206
197 253
198 222
199 681